Nach der Einkleidung eines Großteils der Schützenbrüder mit Uniform und Schützenhut und der damit verbundenen Identifikation mit der Bruderschaft, wurde bereits nach wenigen Jahren der Ruf nach einer Fahne laut.

Dieses Requisit ist in vielen Organisationen wie Schützenvereinen, Studentenschaften, Militär usw. schlechthin der Inbegriff einer Tradition und der Inbegriff einer Tradition und das höchste Gut, auf das es aufzubauen lohnt. In früheren Kriegen wurde die Fahne bis zum letzten Mann verteidigt und selbst sterbende Soldaten begruben sie unter ihrem blutenden Körper. Gelang es dem Feind, das Banner zu erobern, war es mit der Moral der Unterlegenen vorbei. Die Fahne wird in ihrer Bedeutung noch über Orden und Auszeichnungen gesetzt, sie ist der verbale und ideelle Superlativ.

So war es auch kein Wunder, dass die Bruderschaft bereits im dritten Jahr ihres Bestehens eine Fahne bekam. Die damit verbundene Weihe war für die Schützenbrüder das erste große Ereignis nach der Gründung. Am 30. Mai 1954 kam der mit großer Spannung erwartete Tag.

Dazu schrieb die Presse am 19. Mai 1954:

„Nach der kirchlichen Weihe der Fahne am Vormittag, findet um 14 Uhr der Empfang der Gastvereine am Bahnhof mit einem Festzug zum Hause Marienfried statt, wo die weltliche Feierstunde zur Fahnenweihe abgehalten wird. Anschliessend folgt die Kranzniederlegung an den Ehrentafeln der Gefallenen. Den Tag beschließt ein geselliges Beisammensein im Deutschen Haus.“

Zu Fahnenoffizieren wurden in der vorbereitenden Versammlung am 16. Mai 1954 die Schützenbrüder Josef Röhring, Heinrich Utmann und Alfons Dömer gewählt.

Im Jahre 1954 bekam die Schützen-
Bruderschaft ihre erste Fahne. Mit
im Bild die Fahnenoffiziere Heinz
Utmann, Alfons Dömer und Josef
Röhring (von links)

Außerdem wurde eine 16 Mann starke Ehrenkompanie ernannt, die, wie alle anderen Schützen, auf das Kommando des Obersten Erwin Eixler und seines Adjutanten Hubert Lenfort hörte.

Die erste Ehrengarde präsentiert
sich 1953 mit dem Obersten
Heinrich Jordan in weißer Uniform