Am Samstag, den 14.09.2019 war es nun endlich soweit und ich durfte beim Stadtkaiserschießen in Greven teilnehmen. Die Geschichte fängt aber noch etwas weiter vorne an. Es war Kirmessonntag, Standesgemäß wurde hier das Festamt zum Wohle der Stadt Greven in der Martinus Kirche in Greven gefeiert. Nach der Messe ging es zum Goldenen Stern, wo die Auslosung für das anstehende Stadtkaiserschießen stattfinden sollte. Schnell fand man sich bei 2-3 Bier zusammen und verfolgte gespannt die Auslosung. Ich bekam Startnummer 3.

Nun war er also gekommen, der Tag des Stadtkaiserschießens. Los ging es mit dem Festmarsch zum Niederort, hier gab es das „Standard-Programm“. Spielmannszüge spielten, es gab die Männertaufe usw. Endlich sollte es los gehen und die Teilnehmer wurden gebeten, ihre Startausweise abzuholen. Solange man diesen Ausweis trägt, ist man schießberechtigt. Einmal abgegeben gab es keinen Weg zurück.

Los ging es mit Kleinkaliber. Runde um Runde wurden die Schüsse abgefeuert. Ich weiß noch genau, das ich sehr nervös war. Einerseits wollte ich unbedingt schießen, andererseits hatte ich auch schon die Gedanken im Kopf, was ist wenn?

Nachdem alle Insignien abgeschossen waren, immerhin mehrere hundert Kleinkaliber Schüsse, wurde auf die „Dicken“ gewechselt. Es war mein erstes Mal mit Schrot, Gott war ich nervös vor dem ersten Schuss. Aber es machte immer mehr Spaß und ich wollte weiterschießen.

Schuss um Schuss zerfledderte der Vogel und ich dachte schon, „Das war es jetzt, ich komm nicht mehr dran“ – Dies dachte ich bestimmt 10 Mal an diesem Tag, und ich durfte doch immer weiter schießen.
Die Zeit verging, immer mehr „Konkurrenten“ gaben ihre Startausweise bei der Schießleitung ab und waren somit raus aus dem Rennen. Von 54 die Anfangs antraten, waren am Ende noch 15 Teilnehmer dabei.

Knall um Knall, Schuss um Schuss zerfledderte der Vogel immer mehr.

Nach einigen Runden, kannte man die Reihenfolge und jedes mal 2 Schützen vor mir, begann das Zittern. Darf ich nochmal, fällt er jetzt? Und ich durfte immer wieder.

Es fing an zu dämmern, es wurde sogar dunkel. Schnell wurden Strahler aufgestellt damit man noch was sehen kann. Im Hintergrund begann schon das Abendprogramm mit einem Schlagersänger.

Gegen 21:00 Uhr, 5 Stunden und 36 Minuten nach Beginn des Schießens dann der unglaubliche Moment! Ich gehe zur Vogelstange, es hängt nur noch ein Zipfelchen. Viele Mitglieder aus unserer Bruderschaft drücken mir die Daumen, geben mir immer wieder Tipps. Meine Frau wartet Runde um Runde gespannt…. Ich gehe zum Gewehr, ziele, schieße und das unglaubliche passiert. Der Vogel fällt… Ich weiß nur noch wie ich die Arme hochreiße, meine Frau mir in die Arme springt und sich alle freuen.

Ich bekomme so viele Glückwünsche von so vielen verschiedenen Leuten. Teilweise kenne ich die Leute gar nicht, die mich an diesem Abend in den Arm nehmen. Ein unglaubliches Gefühl.

Später am Abend besuchten wir noch unser Vereinslokal das „Deutsche Haus“ wo uns der Wirt mit einer Flasche Sekt begrüßte.

Einige Bier später, kam unser Brudermeister auf die Idee, das wir ein Schild bauen müssen und dies am Deutschen Haus aufhängen sollten. Schnell wurde immer weiter gesponnen und sogar das OK vom Wirt eingeholt und so kam es das einige Wochen später ein Schild angefertigt wurde, was am Deutschen Haus am Eingang hängt.

Leider konnte ich im ersten Amtsjahr noch nicht viel erleben, da auf Grund von der Corona Pandemie sämtliche Schützenfeste abgesagt wurden. Christiane und ich haben uns aber fest vorgenommen, so viele Vereine wie möglich zu besuchen und auch hierfür haben wir bereits Unterstützung aus dem Verein signalisiert bekommen. Hierfür möchte ich mich vorab schon einmal herzlich bedanken.

Hendrik Nytz
Stadtkaiser 2019 – 2022