Der Superlativ sucht auf diesem Gebiet weit und breit seinesgleichen. Was die Schützen- bruderschaft mit dem Bau des Schießstandes im Jahre 1970/1971 geschaffen hat, sprengt alle Vorstellungen in der Vereinsarbeit. In über 10.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden schufen die Mitglieder in 15 Monaten ein Werk, dass in seinen Ausführungen zu der Zeit im weiten Umkreis einmalig war.
Sechs vollständig überdachte Kleinkaliber-Stände mit 50m langen Schießbahnen und ebenso viel Luftgewehrstände, die sogar auf 12 erweitert werden konnten. Einen Clubraum mit Herdfeuer, einen Kampfrichterraum sowie Beheizung. Die seitliche und rückwärtige Einsicht boten eine Sportstätte, die auch auf Bundesebene höchste Anerkennung fand.
Am Bau der Schießsportstätte waren insgesamt 99 Schützenbrüder beteiligt, die mit einer Stundenzahl zwischen einer und 776 Stunden das einmalige Werk schufen. Wenn man heute bedenkt, dass die Schützenbrüder über 15 Monate an jedem Samstag bei Wind und Wetter unentgeltlich arbeiteten, so kann man sich heute nur noch fragen, was über einen solchen langen Zeitraum die Euphorie aufrecht erhielt. Zur körperlichen Arbeit kam ja auch noch die Bereitschaft, für eigene Stundenrekorde eine Runde zu zahlen, eine Bereitschaft, die heute undenkbar wäre.
207.000 DM hat die Schießsportstätte gekostet. Dazu erhielt die Bruderschaft 40.000 DM vom Land, 5.000 DM vom Kreis und 1.500 DM von der Stadt. Über 160.000 DM waren Spenden aus der Bruderschaft und Sachspenden, Leistungen, die die heutige Vorstellungskraft sprengt.
Den ersten Mäzen fand man in dem Reckenfelder Architekten Bernhard Sickmann, der sich bereit erklärte, die Pläne kostenlos zu erstellen und auch die Bauleitung zu übernehmen.

Im Bild der erste Spatenstich von Architekt Bernhard Sickmann, Präses Wilhelm Müller und Brudermeister Roland Böckmann.


Die Arbeiten zur Errichtung der Schiesßportstätte dauerten von Ende März 1970 bis Anfang Juni 1971. 15 Monate arbeiteten die Mitglieder fast jede freie Minute, bei Wind und Wetter.


Nach Fertigstellung im Juni 1971 wurde in einer großen Festwoche im Beisein zahlreicher Ehrengäste das einmalige Bauwerk eingeweiht. Die Gästeliste reichte vom Landrat Dr. Gerdemann, über den Diözesanbundesmeister Dr. Kleine, Bundesschatzmeister Ahlene, Bundesschießmeister Günnewig, den Bürgermeistern Wähning und Fabian, Präses Pfarrer Müller bis zum Subsidiar Helmut Hengelbrock. Außerdem hatte sich zum Festhochamt Altbundespräsident Heinrich Lübke angesagt. Leider musste er dann wenige Tage vor der Einweihung seine Zusage wegen einer schweren Erkrankung zurückziehen, an der er einige Monate später verstarb.


An den Feierlichkeiten zur Einweihung waren die Damen der Bruderschaft mit einer besonderen Aktion beteiligt. Mit einer großen Spende, deren Erlös sie durch zahlreiche Sammlungen zusammentrugen, hatten sie für die Finanzierung des von dem münsterischen Bildhauer Ernst van Briel geschaffenen Mosaiks, dass die Stirnwand der Schießsportstätte ziert und den hl. Hubertus, den Schutzpatron der Bruderschaft zeigt, gesorgt.

Im Beisein zahlreicher Festgäste wurde die Sportstätte am 11. Juni 1971 eingeweiht und eröffnet

Im Jahr 2020 geht die Ära Schießstand der Schützenbruderschaft leider zu Ende. Der Schießsport ist leider immer weiter rückläufig, die Kosten werden immer mehr. Unter anderem stiegen die Kosten für Versicherung im Laufe der Jahre immer mehr und die Einnahmen können dies nicht mehr auffangen. Auch hätten in absehbarer Zeit immer wieder Reparaturen angestanden, u.a. hätte die gesamte Lichtanlage modernisiert werden müssen.

Aus diesem Grund wird am 09.08.2020 beschlossen, den laufenden Erbpachtvertrag zu kündigen und den Schießstand zu verkaufen.

Am 31.12.2020 endet somit ein Stück Geschichte – Der Schießstand der Schützenbruderschaft St. Hubertus Reckenfeld.